Die Geburt

Es tut weh, das ist das erste was ich sagen möchte !!!! Nachdem ich wusste das Matteo unterwegs ist, war für mich klar - ich möchte einen Kaiserschnitt... Warum ??? Weil ich zum einen unglaubliche Angst vor den Schmerzen hatte und zum anderen, weil ich Angst hatte das Paul nicht rechtzeitig da sein würde. Die Vorstellung mit meiner Mama oder meiner Schwiegermutter im Kreißsaal zu sein war so schrecklich für mich, das ich früh die Entscheidung getroffen hatte, die Geburt zu planen. Naja, leider hatte ich die Rechnung ohne meine Ärztin gemacht. Ich teilte Ihr meine Ängste mit und sie versuchte mich zu beruhigen, dass das Kind spürt wenn der Papa da ist und das wir es erst einmal natürlich probieren. Toll, dachte ich mir .... Wie alle Mamas die zum ersten Mal schwanger sind war ich natürlich ein paar Mal im Krankenhaus, weil ich dachte es würde los gehen :). Ganz ehrlich ? Woher genau soll ich auch wissen, wie verdammt nochmal sich die Wehen anfühlen ? Meine Mama, die eine absolute Gegnerin des Kaiserschnittes ist sagte, du bekommst fürchterliche Rückenschmerzen ... Andere wiederum sagen, es fühlt sich an als hättest du deine Tage . Hervorragend, woher genau weiß ich jetzt wann genau ich ins Krankenhaus muss??? Wie dem auch sei, eine Woche vor Matteos Geburt hatte ich ganz schlimme Schmerzen, die ich gar nicht zuordnen konnte. Es war ein Sonntag und Paul war kurz davor zurück in die Kaserne zu fahren. Wir fuhren also ins Krankenhaus, leider ohne ein Ergebnis. Das einzige woran ich mich noch erinnern kann war die Hebamme (in meinen Augen eine Metzgersfrau), die so unsensibel in mir rumgestochert hatte, das ich gebetet hatte diese Damen nicht bei meiner Geburt dabei zu haben... An dieser Stelle nur kurz... Ich hatte Pesch ! Naja am Donnerstag drauf spürte ich abends ein leichtes ziehen im Unterleib. Hatte mir darüber aber nicht groß Gedanken gemacht, da wir ja bis dato schon ein paar Mal umsonst im Krankenhaus waren. Freitags morgens um 6 musste ich die Schmerzen schon etwas weg atmen. Ich rief sofort meinen Mann an und sagte ihm das er sofort nach Hause kommen müsste, es würde losgehen. Er lachte nur und machte sich augenblicklich auf den Weg. Leider hat er ca. 2,5 Std. fahrt vor sich. Und wie es dann natürlich sein musste, stand er auch noch im Stau. Also versuchte ich mich zu entspannen und meine Atmen Technik anzuwenden. Naja, wenn das dann aber wirklich losgeht vergisst man alles, was man im Vorbereitungskurs gelernt hat. Gegen 12 Uhr mittags war er dann endlich zuhause. Allerdings war er noch nicht Start klar. Paul ist erst noch mit den Jungs Gassi gegangen, danach war er noch ne Runde duschen und gegessen hatte er glaub ich auch noch :). Ich für meinen Teil hockte auf allen vieren auf dem Boden und versuchte ruhig zu bleiben. Wie ihr wisst, nicht meine Stärke. Gegen 15:00 nach dem wir alles organisatorische geklärt hatten (Hunde zu meinen Eltern gebracht etc.) waren wir dann endlich im Krankenhaus. Der Muttermund war zu dem Zeitpunkt ca. 2,5 cm offen, was für mich bedeutete- Treppen steigen ..Prima, da rennt man mit dieser schweren Kugel vor sich die Treppe rauf und runter. Leider bin ich nur bis unten hin gekommen :) als die Wehen tatsächlich stärker wurden. Mein Mann hatte sich in der Kantine gerade ein Brötchen belegen lassen :), welches dann plötzlich in einer Tüte "to go" verschwand. Wir fuhren also mit dem Aufzug wieder hoch und ich habe sofort darum gebeten eine PDA zu bekommen, auf die ich leider ein wenig warten musste. Das ängstliche Gesicht meines Mannes versetzt mir heute noch manchmal einen Stich. Er hat wirklich mit mir gelitten. Als mir dann die PDA unter starken Wehen gesetzt wurde erkundigte sich mein Mann bei dem Arzt, wie genau er mir jetzt die Nadel setzten würde.. Ist ja nicht so als hätten wir Zeit für eine Plauderei gehabt- NICHT. Wie dem auch sei unterhielten sich die beiden angeregt während ich auf die Wirkung des Schmerzmittel wartete. Nachdem diese eingesetzt hatte ( wir hatten inzwischen 18:00 Uhr) hatte ich 2 Stunden Zeit erneute Kräfte zu sammeln. Gegen 20:00 Uhr platze plötzlich die Fruchtblase, alles ging irgendwie rasend schnell. Die Schmerzen die da auf mich zu kamen, kann ich mit keinen Worten beschreiben. Die Hebamme, von der ich oben schon berichtet habe veranstaltete Verrenkungen mit mir, die so Menschen unwürdig waren, das es mir heute noch peinlich vor meinem Mann ist . Ich gab also mein Bestes um dieses kleine Menschenwesen aus meinem Körper zu bekommen, leider ohne Erfolg. Matteo steckte fest. Also blieb nur noch den Chefarzt und die Saugglocke zu rufen. Ich war am Ende meiner Kräfte angelangt als es plötzlich ganz schnell ging. Die Assistenzärztin drückte auf meinem Bauch rum, der Chefarzt zog von unten und Zack, war mein kleines Wunder geboren. Viele würden jetzt sagen, der Schmerz war danach wie weggeblasen. NEIN.... Definitiv nicht. Natürlich überwiegen die Glücksgefühle, aber ich kann mich an die Schmerzen noch erinnern als wären Sie gestern gewesen!!! 

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